Volatilität meldet sich zurück

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Börsenampeln stehen weiterhin auf grün. Die Weltkonjunktur nimmt weiter Fahrt auf und die Geldversorgung weltweit ist extrem expansiv. Sowohl die amerikanische Notenbank, als auch die EZB agieren weiter expansiv. Von der japanischen Notenbank ist schon seit langem nichts anderes zu erwarten. Die Märkte haben sich mit den marginalen Zinserhöhungen in Amerika arrangiert. Die nächste Erhöhung der Leitzinsen im Dezember um 25 Basispunkte ist längst eingepreist. Auch die Aussagen der

EZB, die Anleihekäufe in Zukunft etwas zu reduzieren, wurde schnell verdaut. Dass es nun bald zu massiven Steuersenkungen in den USA kommen wird, wird die Märkte weiter befeuern. Nicht einmal das Politik Theater in Berlin kann die starke Wirtschaft und die Stimmung dämpfen. Die restlichen Eurostaaten profitieren von der expansiven Geld- und Fiskalpolitik. Die großen Europäischen Konzerne verdienen sehr gut und auch der erstarkte Euro wird daran kaum etwas ändern. Die Produkte, die in die Welt exportiert werden, werden gebraucht, auch wenn sie etwas teurer werden.

Volatilität meldet sich zurück

Jedoch hat der November einen kleinen Vorgeschmack darauf gegeben, was passieren kann, wenn alle der Meinung sind, dass es nur noch steigende Aktienmärkte geben kann und leicht euphorisch werden. Es war ein erstes Lebenszeichen der Volatilität. Da die positiven Faktoren Geldpolitik, Konjunktur, Unternehmensgewinne und Liquidität der Investoren und somit Anlagenotstand angesichts der Zinsen nahe Null deutlich überwiegen, sollten die Märkte positiv tendieren. Hinzu kommt, dass jetzt saisonal die positiven Börsenmonate anstehen. Da die Bewertung der Aktien speziell der mittleren und kleinen Unternehmen immer stärker steigt, werden diese Märkte auch empfindlicher, wenn sich die Gewinnsituation mal wieder etwas negativ entwickelt. Somit sollten die Märkte weiterhin positiv laufen, doch dürften die temporären Rückschläge in den nächsten Jahren wieder zunehmen. Richtig gefährlich wird es jedoch erst, wenn allseits Euphorie um sich greift. Doch davon sind wir noch ein Stück entfernt.

Risikoadjustierte Aktienengagements

Da also immer wieder mal durch irgendeinen Auslöser Volatilität in die Märkte kommen wird, sind risikoadjustiere und ertragsorientierte Strategien in Zukunft sicher von Vorteil.

Die Bewertung Europäischer Blue Chips bewegt sich weiter im historischen Durchschnitt. Das ist angesichts der Nullzinsphase moderat bis attraktiv. Für diese Europäischen Blue Chips sehen wir in den nächsten Jahren weiterhin gute Gewinnaussichten und damit solide Investments, jedoch mit risikoadjustierter Strategie.

Anleihen und ähnlichen Produkten weiterhin uninteressant

Die zehnjährige Bundesanleihe rentiert weiter nahe Null. Kürzere Laufzeiten rentieren negativ. Das heißt, ein Investment macht unter Renditegesichtspunkten keinen Sinn. Nur die Bonität spricht für diese Anlage. Bei steigenden Zinsen drohen deutliche Verluste. Zudem zehrt die Inflation am realen Wert. Etwas mehr Rendite bieten Unternehmensanleihen. Allerdings besteht hier nicht nur das Zinsänderungsrisiko, sondern auch ein Bonitätsrisiko. In den vergangenen Jahren ist hier sehr viel Riskantes auf den Markt gekommen. Daher sind sowohl diese Anleihen, als auch die meisten Mischfonds mit hohem Anleiheanteil künftig nicht mehr attraktiv und sollten gemieden werden.

 

Unsere Positionierung

Unter den gegebenen Umständen fühlen wir uns mit einer Investition in europäischen und deutschen Blue Chips sehr wohl. Mit unseren Sicherungsinstrumenten fahren wir seit 14 Jahren eine risikoadjustierte Anlagepolitik. Das ist unsere Expertise und dabei fühlen wir uns wohl. Daher sind unsere Strategien bestens geeignet als Bausteine einer langfristigen Basisstrategie. Natürlich sind wir bei den Aufwärtsbewegungen nicht so stark dabei wie long only Strategien. Unsere Stärke spielen wir aus, wenn es mal wieder unerwartet schwieriger wird an den Märkten oder zu überraschenden Entwicklungen kommt.

Ihr

Robert Beer