Spätphase einer Hausse?

Aktuelle Ereignisse

 

Die Bundestagswahl hat wie erwartet keine entscheidenden Bewegungen an den Märkten hervorgerufen. Eine weitere Unsicherheit ist wie viele andere wieder abgehakt. Die Europäischen Märkte haben positiv darauf reagiert, dass der Euro gegen den US Dollar seinen steilen Anstieg vorerst beendet hat und leicht schwächer tendierte. Die Konjunkturindikatoren sind sehr positiv und eine leichte Inflation ist erkennbar. Die Notenbanken werden jedoch noch länger warten, die Geldpolitik zu straffen. Das Thema Nordkorea hat sich beruhigt, dürfte aber auch in den kommenden Monaten immer wieder mal für kurze temporäre Verunsicherung sorgen.

Spätphase einer Hausse?

 

Die weltweite Aktienhausse nach der großen Finanzkrise 2008 geht bald ins 10. Jahr. Zuletzt mehren sich warnende Stimmen, dass diese Bewegung vorbei sein könnte und eine deutliche Korrektur vor der Tür steht. Richtig ist, dass es schon ungewöhnlich lange nach oben geht. Richtig ist auch, dass gewisse Segmente hoch bis extrem hoch bewertet sind und eine gewisse Blasenbildung stattfindet. Richtig ist aber auch, dass es Segmente gibt, die historisch gesehen vernünftig bewertet sind. Investitionen in gute Unternehmen sollten auch in den nächsten Jahren solide Gewinne versprechen.

 

Künftige Entwicklung

 

Die kräftige weltweite Konjunkturentwicklung ist eine starke Stütze für die Unternehmensgewinne. Auch die Geldpolitik ist weltweit weiterhin expansiv. Allerdings dürfte tendenziell nicht weiter Gas gegeben, sondern ganz vorsichtig gebremst werden. Die Inflation sollte leicht anziehen. Daher sehen wir kein Ende der Aufwärtsentwicklung an den weltweiten Aktienmärkten. Allerdings steigt die Anfälligkeit für temporäre Korrekturen.  Daher sollte man die überbewerteten Märkte und Sektoren eher untergewichten oder meiden.

 

Anleihen und ähnlichen Produkte

 

Die zehnjährige Bundesanleihe rentiert weiter nahe Null. Das heißt, ein Investment macht unter Renditegesichtspunkten wenig Sinn. Nur die Bonität spricht für diese Anlage. Bei steigenden Zinsen drohen deutliche Verluste. Zudem zehrt die Inflation am realen Wert. Etwas mehr Rendite bieten Unternehmensanleihen. Allerdings besteht hier nicht nur das Zinsänderungsrisiko, sondern auch ein Bonitätsrisiko. Daher erscheinen sowohl diese Anleihen als auch die meisten Mischfonds mit hohem Anleiheanteil unter Renditeaspekten aktuell nicht mehr attraktiv.

 

Aktienmärkte und Segmente

 

Der US Aktienmarkt und hier insbesondere die großen Tech-Titel sind relativ teuer. Das sollte das Steigerungspotential begrenzen und das Korrekturrisiko erhöhen. Small und Mid Caps in USA und Europa sind sehr gut gelaufen und wurden in immer mehr institutionellen Depots aufgestockt. Auch große Fonds haben kräftig zugegriffen. Das hat zu teilweise extrem hohen Bewertungen und deutlichen Kursanstiegen geführt. Auch hier sollte das Potential begrenzt und das Korrekturrisiko nicht unerheblich sein.

 

Welche Segmente sind vernünftig bewertet

 

Nach wie vor im historischen Durchschnitt bewertet sind große deutsche und Europäische Blue Chips. Diese Unternehmen verdienen aktuell sehr gut und auch die Aussichten für die künftigen Gewinne sind sehr gut. In den meisten institutionellen Depot und Fonds sind diese Werte untergewichtet. Dies könnte bei einer Meinungsänderung der Investoren sehr positiv  für die Entwicklung in den nächsten Jahren sein.

 

 

Unsere Positionierung

 

Unter den gegebenen Umständen fühlen wir mit einer Investition in europäischen und deutschen Blue Chips sehr wohl. Mit unseren Sicherungsinstrumenten fahren wir seit 14 Jahren eine risikoadjustierte Anlagepolitik. Das ist unsere Expertise und dabei fühlen wir uns wohl. Daher sind unsere Strategien bestens geeignet als Bausteine einer langfristigen Basisstrategie. Natürlich sind wir bei den Aufwärtsbewegungen nicht so stark dabei wie long only Strategien. Unsere Stärke spielen wir aus, wenn es mal wieder unerwartet schwieriger wird an den Märkten oder zu überraschenden Entwicklungen kommt. Wir agieren wie ein Vermögensverwalter für unsere Investoren. Unsere Strategie ist stets langfristig ausgerichtet. Wir sind weitgehend voll investiert und in Aufwärtsbewegungen gut dabei. Jedoch können unsere Strategien auch sehr gut mit aufkommender Volatilität leben. Egal, ob ein neuer Kursanstieg oder eine deutliche Korrektur kommt, wir können ruhig bleiben.

 

Ihr Robert Beer